Von Trondheim nach Brønnøysund

Entgegen meiner Erwartungen habe ich die letzte Nacht auf dem Stellplatz gut geschlafen. Direkt auf der Rückseite des Platzes verläuft eine Bahnstrecke die noch am Abend ziemlich stark frequentiert war, aber irgendwann war es dort ruhig.


Nachdem ich mir gestern Trondheim angesehen habe, möchte ich es heute bis Brønnøysund, schlappe 400 km, schaffen um dort morgen wieder einmal eine Wanderung zu unternehmen. Ich fahre also mal wieder los, telefoniere die ersten Kilometer mit Linda und nachdem wir damit fertig sind stehe auch schon wieder vor einem Fähanleger. Täglich grüßt das Murmeltier. Ich habe am Anleger noch etwas Zeit und checke noch einmal die Route, denn eigentlich möchte ich heute auf die Rv17, die ja besonders schön sein soll. Die Fähre bringt mich von Flakk nach Rørvik und dort bleibe ich vorerst auf der 715 und nehme später die 720 nach Namsos. Der erste Abschnitt ist sehr schön so dass ich die Knipse gar nicht mehr ausmachen kann. Mich beeindrucken, genauso wie am Vortag auch, die strahlenden gelben Wiesen. Selten trau ich mich einfach auf der Straße anzuhalten und versuche deshalb die gelegentlichen Parkplätze oder Bushaltestellen für einen Fotostopp zu nutzen. So auch als ich plötzlich eine gewaltige Brücke sehe, äußerst spontan möchte ich einen Rastplatz nutzen der direkt vor mir liegt. Ich bremse scharf und fahre mit viel Schwung auf diesen Platz. Leider bemerke ich erst sehr spät, dass sich zwischen Straße und Parkplatz ein höherer Absatz befindet und so schieße ich erst mit dem rechten Vorderrad über die Kante nach unten, was das Fahrzeug mit einer deutlichen Neigung nach rechts quittiert, dann folgt das linke Rad. Es ist wie auf einem Boot bei plötzlichem Wellengang. Alles fliegt durch einander und ich spüre einen Schlag. Meine eigentlich gut verstaute Reiseführersammlung legt auf nach unten einen Zwischenstopp auf meinem Nacken ein. Oahhhhh entfährt es mir. Ich ärgere mich über mich selbst, parke das Auto und sammle vor mich hinmurmelnd die Sachen wieder ein.
In Nasmos angekommen biege ich endlich auf die Rv17, die Vegetation beginnt sich zu verändern. Birken und Tannen sind nun überwiegend zu finden. In den Orten wird immer mehr auch Lachsfischen geworben und tatsächlich sehe ich in einem Fluss zwei Angler die ihre Fliege über die Fluss schwingen. Wie cool, denke oder sage ich. 


Inzwischen bin ich müde und mache ich Høylandet eine Pause. Irgendwann beschließe ich dann aber weiterzufahren und nun wird’s, wie angesagt, links und rechts der Straße richtig schön. Allerdings ist die Zeit schon relativ fortgeschritten und ich denke darüber nach heute nicht mehr bis Brønnøysund zu fahren. Ich sehe auf der linken Seite einige Wohnmobile stehen, sehe von einer Vollbremsung ab und wende erst bei der nächsten Gelegenheit. Jetzt stehe ich hier, an diesem schönen Ort 100m über einem Fjord