Tage auf den Schären von Turku

Wir bleiben noch einige Tage auf der Inseln Livonsaari, schlafen morgens lange aus und starten eher gemächlich in den Tag. Wir erkunden die Insel mit den Fahrrädern die wir dabei haben. Da wir hier schließlich von Wasser umgeben sind wollen wir auch baden. Aber das gestaltet sich hier gar nicht so einfach. Die Ufer sind meist mit Schilf bewachsenen und deshalb leider kaum Strände gibt. Ein Tipp führt uns dann nach Teersalo, ein kleiner Ort im Süden der Insel. Um dort hinzugelangen müssen wir einige Kilometer, für uns Nordlichter nahezu bergiges Gelände, bewältigen. Dort angekommen entpuppt sich der Strand als ein vielleicht 15 Meter breiter Sandstreifen. Aber immerhin Sand. Lennard ist kaum zu halten, Linda muss von ihm noch etwas überredet werden und schon sind die beiden im Wasser. Ich mache derweil Fotos von deren Kunststücke im Wasser und von der wunderschönen Umgebung. Anschließend stärken wir uns noch beim Old Smuggler, einem kleinen Restaurant im Hafen des Dorfes. Der Burger, die Fish & Chips und die Nugget sind ziemlich lecker und lassen über die für uns etwas happigen Preise hinwegsehen. Euphorisch machen wir uns auf den Rädern los um den nächsten Strand zu finden. Wir nehmen dafür die Fähre nach Velkua um dort dann enttäuscht festzustellen, dass sich der für uns einzige sichtbare Sandstrand in Privatbesitz befindet. Egal, wir nehmen die nächste Fähre, deren Benutzung übrigens kostenlos ist, zurück und fahren gleich weiter zu unserem Wohnmobil.

Wandern auf Livonsaari

Am nächsten Tag machen wir gemeinsam mit Hanna und ihren Kindern eine Wanderung zur Kalliokirko. Die ersten Kilometer legen wir wir mit den Fahrräder zurück den Rest des Wegen zu Fuß. Wir finden die Felsenkirche (Kalliokirko) in der Nähe eines Aussichtsturms von dem wir einen fantastischen Ausblick über die Insel haben. Wiederum nicht weit weg ist der Kaukkostenjärvi, ein See inmitten der Insel. Auch der hat keinen Strand, sondern eigentlich nur ein paar Felsen die einigermaßen steil in den See führen. Lennard hat wie immer schnell die Badehose an und stürzt sich in den, für mich eindeutig zu kalte Wasser. Während Lennard planscht, machen wir ein Picknick und genießen den Ausblick.

Wir fahren Boot in den Schären

Für die nächsten beiden Tage hat uns Hanna’s Vater ein Schlauchboot nebst Motor zu Verfügung gestellt. Wir freuen uns darüber sehr, denn ein Boot zu mieten ist hier eigentlich unmöglich. Er bringt es mit seinem Trailer ans Wasser und wir radeln wieder hinterher. An einer schwimmenden Sauna lassen wir es ins Wasser. Ich bekomme noch kurze Instruktionen wie der Motor aus den 1950’er Jahren zu bedienen ist und gibt mir sicherheitshalber noch einen zweiten Elektromotor mit, was später noch als wirklich gute Idee herausstellen wird. Wir fahren durch das Schilf welches das Ufer säumt und schon sind wir auf der Ostsee. Ostsee, so kommt es einem hier wirklich nicht vor, eher wie auf einem großen Binnensee. Wir cruisen zu fünft ein wenig auf dem Wasser und steuern dann eine Insel in Sichtweite an. Dort landen wir an und chillen erstmal. Ach ja, außer Lennard der badet schon wieder und mit ihm dieses mal auch Linda.

Auch am nächsten Tag nehmen wir das Boot und wollen, auch heute wieder mit der Absicht eine Badestelle zu finden, die andere Seite des Sees erkunden. Diese Seite ähnelt allerdings mehr einem Fluss als einem See, geschweige denn Meer. Wir finden keine Stelle am Ufer die nur annähernd einer Badestelle ähnelt. Lediglich private Anleger und eine Menge Schilf. Kurz bevor wir beschließen den Rückweg anzutreten macht unser, in die Jahre gekommener Motor, zicken. Jetzt ist er eigentlich nur noch laut und gibt keinen Vortrieb mehr. Ich schaue noch einmal ob ich die Ursache für das Problem entdecken kann, bleibe dabei aber ohne Erfolg. Jetzt ziehen wir den „Elektro Motor Joker“, der uns ab sofort im Schneckentempo vorwärts bringt. Aber immerhin! Nachdem wir uns wieder auf offenem Gewässer befindet, geht Lennard mal wieder aus dem Boot heraus ins Wasser. Und da es ihm alles etwas zu unheimlich ist, ist er genauso schnell wieder im Boot. Wir drehen noch einmal eine Runde ums die Insel die wir gestern schon einmal erkundet haben, gehen noch einmal kurz an Land und shippern dann gemächlich wieder zurück. Richtig schön war’s.

Am Abend gibt es ein Barbecue, wie wir es die letzten Tage auch schon gemacht haben. Es ist unser letzter Abend hier. morgen wollen wir uns wieder auf den Weg nach Helsinki machen, denn von dort aus geht es übermorgen nach Talinn, von wo aus der zweite Teil unserer Reise startet.