Sundsvall

Heute hole ich die Sightseeingtour in Sundsvall nach. Es sind mit dem Auto bis hierher knappe 60 Kilometer auf der E4. Ich stelle das Auto etwas oberhalb der Stadt, auf dem Parkplatz des Heimatmuseums ab, denn von dort sind es nur 20 Minuten zu Fuß in das Zentrum der Stadt. Schon auf den ersten Metern habe ich einen super Blick auf die Stadt und auf die große Brücke über die die E4 über die Ostseebucht verläuft. Ich laufe auf einem serpentinenartig angelegten Holzweg den Berg hinunter, an dem Stadion vorbei und direkt auf die Gustav Adolfs Kyrka (Kirche) zu. Es ist eine aus Steinen gebaute Kirche, wie auch die ganze Innenstadt, die auch Stenstaden (Steinstadt) genannt wird. Im 19. Jahrhundert wurden bei einem Stadtbrand nahezu alle Holzhäuser zerstört und anschließend aus Steinen neu aufgebaut. 

Ich bin etwas früh dran, außer Handwerker laufen hier noch nicht viele Leute durch die Stadt. Ich nutze die Zeit für Fotos, suche mir einen Platz in einem Straßenkaffee und lasse das Treiben in der Stadt auf mich zu wirken. Händler bauen ihre Stände auf, ein Gärtner fährt mit seinem Mobil durch die Einkaufsstraße und bewässert Pflanze für Pflanze unter dem allgegenwärtigen Geschrei der Möwen. Verlassen Gäste ihren Platz im Café, kümmert sich eine Dohle zuverlässig um die auf den Tischen verbliebenen Krümel, eine andere schaut ihr geduldig dabei zu. 
Ich zahle 42 Schwedische Kronen, das sind umgerechnet 3,92 Euro für ein belegtes Brötchen und Kaffee satt. Ich finde das fair. 
Danach laufe ich kreuz und quer bis zum Yachthafen und dann langsam zurück zum Parkplatz. Auf dem Weg komme ich noch durch das Heimatmuseum wo mittlerweile der Bär steppt. Viele Eltern sind dort mit ihren Kindern, denn auch in Schweden sind mittlerweile Sommerferien. Es ist richtig idyllisch hier und ein Mann, der auf seinem Akkordeon spielt, sorgt für die richtige Atmosphäre. Ja, hier kommt Schweden irgendwie rüber.

Dann fahre ich weiter nach Delsbo, muss dafür wieder auf die E4 und zahle das erste mal in Schweden Maut. Ich möchte dort morgen wieder wandern gehen. Als ich dort allerdings ankomme und den Platz mitten auf einer Wiese, die einem Acker gleicht sehe, kein alternativer Stellplatz in der Nähe zu finden ist, kehre ich um und fahre das Stück auf der 84 zurück und möchte nun nach Hölick. Ich fahre nicht ganz bis dort hin, sondern biege vorher auf einen geschotterten Küstenweg ab, der mich über vier Kilometer einspurig zu meinem heutigen Stellplatz bringt. Ich drücke mir noch fest die Daumen, dass mir kein anderes Fahrzeug entgegen kommt, denn ein links oder rechts ran ist schlicht nicht möglich. Dann heißt es für einen von beiden im Rückwärtsgang etliche Meter zurück. Es gibt auf dieser Strecke lediglich zwei oder drei Einbuchtungen um auszuweichen.
Puh, mir kommt kein Fahrzeug entgegen. Als ich hier an Stellplatz ankomme merke ich es nun endgültig, auch in Deutschland hat die Reisesaison begonnen. Es ist hier am Stellplatz richtig voll. Au Backe!