Im Naturschutzgebiet Hölick

Los geht’s, um diese Uhrzeit sollte mir bei der Rückfahrt zur „Hauptstraße“ niemand entgegenkommen. Zehn Minuten später habe ich die Gewissheit, ich musste niemandem ausweichen, nicht zurücksetzen. Läuft, würde ich sagen. Holick ist auch nur ein paar Kilometer entfernt. Die Straße endet an einem Campingplatz , der Bereich in dem die Anwohner leben ist durch ein Schranke abgetrennt. Da ist nichts, außer ein echt schöner Strand. Ich suche mir vor dem Ort einen Platz auf einem der beiden großen vorhanden Wanderparkplätze, packe meine sieben Sachen und mache mich auf den Weg zur Lotsenstation, das ist der erste Stopp auf meiner heutigen Wanderung. Von dort aus führt mich der Weg entlang des genannten Strandes in einen Küstenwald, bestehend auf Kiefern und Tannen. Die Ostsee habe ich immer im Blick, wenn nicht dann ist die wenigstens die Brandung zu hören. Es ist heute sehr wechselhaft, nicht so richtig kalt, aber auch nicht so richtig warm. Dementsprechend kann ich mich auch schlecht entscheiden, Jacke an oder Jacke aus? 
Ich komme an einer Ausgrabungsstätte vorbei, an der eine Menge Steine aufeinander gestapelt sind. Mich überzeugt das nicht wirklich, denn in einem Steinwall, Steine aufeinander zu stapeln, das habe ich jetzt auf zu vielen Wegen gesehen und ist eine allseits beliebte Beschäftigung bei Wanderern. Aber ein amtliches Schild bescheinigt diesem Ort eine Ausgrabungsstätte zu sein. Na mir soll’s recht sein. Ich stiefle weiter, ich möchte noch zur zweitlängsten Grundgebirgshöhle, die sage und schreibe 1.340 Meter lang sein soll. Die möchte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Ich hatte gelesen, dass man dort nur mit Führung reinkommt, ja das passt für mich. Ich muss dafür einen kleinen Abstecher machen. Als ich der Höhle näher komme ahne ich schon das etwas nicht stimmt. Ich folge der gelben Markierung die mich sicher vor den Höhleneingang bringen soll. Laut Karte stehe ich jetzt direkt vor dem Höhleneingang, sehe aber nur einen riesigen Haufen Blockschutt. Na gut, kann ja sein, dass der sich irgendwo da oben befindet. Ich klettere auf den Haufen, sehe mich weiter um, aber nichts zu sehen. Laufe nach links, dann nach rechts. Ich zweifle hier wirklich am richtigen Ort zu sein. Wenn das ganze hier nur mit Führung geht, dann muss doch hier irgendjemand sein. Nada, Niente, Nichts! Ich gehe noch einmal zurück, orientiere mich neu und dann sehe ich ihn, den Eingang. Ein kleines Loch im Schutthaufen, in ein Seil eingehängt ist. Das soll es sein? Hinter diesem winzigen Loch durch das ich eben gerade durch passen würde sollen 1.340 Meter Höhle sein? Das Highlight dieser Wanderung entpuppt sich für mich als Enttäuschung und stelle mal wieder fest wie weit Vorstellung und Wirklichkeit auseinander liegen können. Ich kehre um, jetzt ist es nicht mehr weit und ich habe es geschafft. 

Zurück beim Auto gibts natürlich erst einmal Kaffee. Und dann, ich muss da noch ein wenig drüber nachdenken, entschließe mich dann weiter in Richtung Stockholm zu fahren.
Ich komme nicht bis nach Stockholm, die Fahrt auf der E4 hat mich müde gemacht. In Skutskär habe ich dann das Ziel für heute erreicht und finde dort in einem kleinen Hafen einen Platz für eine Nacht.