Senja – Auf nach Tromsø

Es geht früh los heute Morgen. Beim ersten Kaffee höre ich NDR2, muss mich mal auf den aktuellen Stand bringen. Wie ich erfahre gibts soweit nichts neues, nur die anstehenden hohen Temperaturen (man spricht von 30°C) machen mich in diesem Moment etwas neidisch. Ich sitze hier im dicken Hoodie und warte darauf, dass die Heizung endlich beginnt die Hütte warm zu machen.
Ein Frühstück später geht es wieder auf die Piste, heute steuere ich Tromsø an. Dabei mache ich ganz bewusst einen Bogen um die E6 und fahre auf der Rv82. Das Navi macht mal wieder was es soll, nimmt die kürzeste Strecke. Das Navi meldet plötzlich vor mir würde sich eine unbefestigte Straße befinden. 200 Meter weiter und ich kann das bestätigen. Auf den ersten Metern schüttelt es mich kräftig durch und ich überlege kurz, ob es wirklich eine gute Idee ist diese Straße zu nehmen. „Selbstverständlich, auf geht’s“ sage ich laut zu mir selbst und trete auf’s Gas. Das Auto schlägt sich gut. Derweil halte ich Ausschau nach Elchen und Rentieren. Die Umgebung sieht für mich perfekt für sie aus. Aber ich bleibe erfolglos und so erreiche ich nach 8 Kilometern wieder eine befestigte Straße. Ich mache noch einen Fotostopp in Bleik, fahre dann weiter nach Andenes, wo ich wieder auf die Rv82 stoße und eine Fähre nach Gyllefjord nehme. 

Die Fähre ist gerade weg, weshalb ich hier mal schlappe 2 Stunde warten muss. Ich will die Zeit nutzen und ein paar Fotos machen. Ein großer Steinhaufen auf einer Schutthalde scheint mir gerade der rechte Ort dafür zu sein. Aber damit komme ich, von mir vollkommen unbemerkt, einem Möwennnest zu nahe und werde erst eng umflogen und bald danach am Kopf attackiert. Ich habe es verstanden, fluche und ergreife die Flucht. Glücklicherweise hatte ich eine Mütze auf! Nichts passiert. Jetzt, nachdem die Fähre nach über einer Stunde Fahrzeit auf der anderen Seite angekommen ist, fahre ich weiter auf der Rv86. Entlang der Küste fahre ich Kilometer für Kilometer und es ist einer der schönsten Abschnitte die ich in den vergangenen Wochen gefahren bin. Vielleicht liegt es auch an der Sonne die sich heute ebenfalls ein Stelldichein gibt. Ich bin total begeistert. Ich komme gar nicht richtig voran, da ich eigentlich mehr an der Seite stehe als das ich fahre. Cool! Ich finde es richtig, richtig schön hier.

Kurz vor der nächsten Fähre, mittlerweile fahre ich auf der 862 nach Botnhamn wird es immer urtümlicher. Die Tunnel gleichen einem Bergwerk und das auch noch einspurig. Nicht das diese Tunnel kurz und gerade sind, nein wie in einer Geisterbahn geht es nach links, dann nach rechts, natürlich auch nach oben und unten. Ich habe da meinen Spaß. Zum Glück gibt es ab und an mal Einbuchtungen an der Seite, wenn also ein Lichtkegel erscheint, dann besser rein da. Aber auch hier funktioniert alles bestens. Auf die Fähre nach Brensholmen muss ich wieder warten, es ist kurz nach fünf, die Fähre fährt um sechs. Ich kaufe mir ne Pommes, die aber nicht so der Kracher ist. Ich stelle mal wieder fest das Fritten nicht meine Favoriten sind. Nach etwa 30 Minuten hat auch diese Fähre ihr Ziel erreicht und ich suche mir einen Platz an der Sommerøybrua. Schön hier! Nach Tromsø ist es nun nicht mehr weit, ca. 50 km.