Wieder unterwegs – an der innerdeutschen Grenze

Endlich geht es wieder los. Der Urlaub vom Urlaub ist vorbei und ich befinde mich wieder mit meinem Wohnmobil auf der Straße. Mein Ziel ist Spanien, aber natürlich über Umwege, denn das macht ein Roadtrip ja aus. Also werde ich in Belgien, Frankreich und Portugal einige Stopps einlegen. Aber zuerst verbringe ich einige Tage in Deutschland, denn hier gibt es ja auch noch viel zu sehen. Nach meinem Start in Celle ist heute mein erster Halt in Helmstedt. Ich übernachte in der Nähe des Lappwaldsees, einem ehemaligen Braunkohletagebau, der nun seit Jahren mit Grundwasser gefüllt wird um später ein Naherholungsgebiet zu werden. Da sich der Tagebau über die damaligen Grenzen der DDR und der BRD erstreckte, wurde dort gemeinsam gefördert. Die vorhandenen Grenzanlagen wurden je nach Fortschritt entsprechend aufwendig verlegt.
Am Morgen schwinge ich mich aufs Rad und fahre in die Innenstadt von Helmstedt und schlendere durch die sehr schöne Innenstadt Innenstadt. Dann fahre ich weiter zum Grenzmuseum Hötensleben, das sich nicht weit von Helmstedt befindet. Auch wenn das alles nicht neu ist, erschüttert es mich doch wieder mit welchen perfiden Mitteln und welcher Perfektion der Staat die in der DDR lebenden Menschen eingesperrt hat. Vor allem junge wehrpflichtige Männer haben an der innerdeutschen Grenze ihren Dienst getan und mussten im Falle einer versuchten Republikflucht diese mit allen Mitteln verhindern. Schlimm und um so schöner dass am 9. November 1989 das mit dem Fall der Mauer ein Ende fand.
Die nächsten Wochen fahre ich also wieder mal unbehelligt über Grenzen in Europa und werde dabei jedes Mal an diesen Tag denken.