Jena und Weimar

Nach Helmstedt geht es nun nach Jena und das über Land. Ich meide die Autobahn, möchte die Landschaft genießen, durch die Dörfer und kleinen Städte wie Mansfeld oder Apolda fahren. Am frühen Abend erreiche ich Jena, genau genommen finde ich einen Stellplatz in Lobeda auf einen Wanderparkplatz am Naturschutzgebiet. Ich bin über Nacht alleine hier, einige Jugendliche grillen noch auf dem Platz neben an, aber spätestens um 23 Uhr ist Ruhe. 

Am nächsten Morgen schnüre ich seit langer Zeit mal wieder meine Wanderschuhe. Ich habe mir eine Runde bei Koomot rausgesucht, welche ich heute ablaufen möchte. Es geht vom Parkplatz gleich steil aufwärts und komme an der Lodbeburg, einer Burgruine, vorbei. Die ersten Kilometer führen mich an der Bergkante oberhalb Jenas entlang. Der Lärm der Stadt die mitten in einem Tal liegt, hallt nach oben und so richtig schön ist der Anblick auch nicht, nur wenn ich den den Blick etwas weiter streifen lasse, dann wird’s richtig schön. Durch einen langen Buchenwald, vorbei am Fürstenbrunnen, kehre ich nach etwa 10 km zurück. Das reicht auch für heute, denn es ist mittlerweile schon wieder ziemlich warm geworden. Eine Dusche später und einer kleinen Pause packe ich mein Fahrrad aus und bergab geht‘s nach Jena. Jetzt möchte ich mir die Stadt mal von innen ansehen. Und die Altstadt ist dann doch sehr schön. 

Jena ist eine Universitätsstadt und das sieht man hier wirklich an jeder Ecke. Über die ganze Innenstadt sind Gebäude verschiedenster Fachbereiche, vor allem medizinische, verteilt. Und wo eine Universität ist, sind auch viele junge Menschen, wodurch die Innenstadt sehr lebendig ist. Alles in allem gefällt mir Jena auch wegen der vielen historischen und gut erhalten Gebäude.

Nachdem ich mich mit dem Fahrrad wieder den Berg hochgekämpft habe, fahre ich heute noch weiter nach Weimar das nur ca. 25 km entfernt ist. Und parke auf einem Stellplatz mitten in der Stadt. Auf einen Hinweisschild erfahre ich, dass am nächsten Tag die Zu-/ und Abfahrt vom Platz wegen des Starts der Deutschlandtour (Radrennen) nicht möglich ist. Na das passt doch, dann sehe ich nicht wieder nur alte Gebäude, sondern bin bei einem Sport-Event dabei.

Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Tag schlappe ich los um Weimar zu erkunden. Goethe, Schiller, Herder, Liszt sind hier allgegenwärtig. Ein sehr geschichtsträchtiger Ort, sehr schön herausgeputzt, Cafés und Restaurants an jeder Ecke und auch hier viele junge Leute. 

Am Vormittag findet im Rahmen der Deutschlandtour noch ein Jedermannrennen statt und gegen 16:45 Uhr startet dann das Zeitfahren der Profis. Die Stimmung unter den Zuschauern ist großartig und beim belauschen der Gespräche um mich herum beschleicht mich das Gefühl der einzige zu sein der von Radsport keine Ahnung hat. Ich freue mich trotzdem und staune nicht nur über die Fahrer, sondern auch über den ganzen technischen Aufwand der betrieben wird, damit die Zuschauer am Fernseher live dabei sein können. Am Ende gewinnt der Spanier Filippo Ganna das Zeitfahren, das der Vollständigkeit halber. 

Morgen wird die Tour dann richtig starten, die erste Etappe führt nach Meiningen.