Zwei Wochen in Nerja mit Spanischunterricht liegen hinter mir. Es geht voran, wenn auch in kleinen Schritten, erste kleine Konversationen funktionieren sogar schon. Mein Schulweg 😀 führt mich jeden Morgen und jeden Nachmittag zur Hälfte am Strand entlang. Ich genieße den Ausblick auf Meer, die frische Luft, die Sonne und empfinde es als Privileg hier zu sein, diese Zeit hier an diesem Ort nur für mich zu haben. Die letzten Tage meiner Reise nutze ich vor allem um die Monate meiner Reise zu reflektieren. Ich habe viel mehr gesehen als ich erwartet habe obwohl meine Runde über die Halbinsel noch viel größer geplant war. Ich musste also erfahren wie Wunsch und Machbarkeit auseinander driften können. Die Küste Nordspaniens, sowie große Teile Portugals habe ich ausgelassen. Und trotzdem bin ich sehr zufrieden, nun weiß ich wie es ist monatelang alleine unterwegs zu sein. Ich kenne die Vor-/ aber auch Nachteile und bin dabei auch etwas von mir selbst überrascht. Den Menschen, die mir diese Auszeit ermöglicht haben, Freunden und Familie die auch aus der Entfernung immer Zeit und ein offenes Ohr für mich hatten, bin ich sehr dankbar. Ich kann es gar nicht groß genug schreiben:
Muchas, muchas gracias!
Ich genieße die letzten Tage in vollen Zügen, tanke noch etwas Energie, genieße die Sonne und natürlich das spanische Essen.
Das letzte Wochenende in Nerja beginnt windig und mit etwas Regen, aber in Wahrheit nicht richtig viel. Ich nutze die Tage für einen Ausflug nach Frigiliana, ein Dorf das etwas nördlich von Nerja in den Bergen liegt. Es wurde mir dringend empfohlen es einmal zu besuchen. Für den ersten Teil nehme ich das Fahrrad, dann wird es mir aber zu steil, mein Puls rast, also beschließe ich das Fahrrad abzustellen und zu Fuß weiterzugehen. Genauso wie Cómpeta liegt dieses weiße Dorf am Berg, so dass es auch hier nur hoch oder runter geht. Frigiliana gehört zur Vereinigung der schönsten Dörfer Spaniens, und ja, es ist wirklich überaus schön hier. Die Restaurants und kleinen Läden (Tiendas) haben geöffnet. Es herrscht richtiger Trubel hier, aber ich finde trotzdem einen Platz in einem kleinen Restaurant, esse Tapas und probiere den für dieses Dorf typischen Vino Dulce, ein süßer Wein, den auch schon Pablo Picasso hier getrunken hat und angeblich besonders mochte. Ich laufe noch durch die vielen kleinen Gassen des wirklich herausgeputzten Dorfes.
Heute verlasse ich Nerja, vor mir liegen ca. 2.700 Kilometer bis nach Deutschland. Ich plane keine größeren Stops mehr, denn bevor für mich Anfang Dezember wieder der Arbeitsalltag beginnt habe ich dann noch das ein oder andere zu erledigen. Meine Resozialisierung ist nun voll im Gange.
Hier endet meine Reise, mein Kopf ist schon wieder voller Ideen und Plänen. Ich freue mich jetzt schon drauf ….