Im Oulanka-Nationalpark

Ich fahre auf der E4 und bin auf dem Weg zum Oulanka-Nationalpark. Gestern war ich mir wirklich nicht sicher ob sich dieser Weg überhaupt lohnt. Die Wettervorhersage für heute ist allerdings super, genauso wie für die kommenden Tage. Ohnehin habe ich bereits vieles über diesen Nationalpark gelesen, was alles sehr vielversprechend klingt.
Ich komme auf meiner Fahrt durch Kemijärvi und die Aussicht ringsum begeistert mich. Viel Wasser und viele kleine Inseln. Ich möchte mir dafür etwas Zeit nehmen und halte hier. Die Sonne scheint genau durch das Skyroof und es wird dadurch schon ziemlich warm im Auto, also kommt dieser Halt ohnehin gerade sehr gelegen. Ich laufe eine kleine Runde durch den Ort, der wieder mal nicht so viel Charme versprüht. Aber um so mehr das was ihn umgibt. Ich setze mich einige Zeit ans Wasser rund genieße. Es ist toll.

Plötzlich tauchen da wieder Rentiere vor mir auf, eines hat ein richtig großes Geweih. Praktischerweise befindet sich einige Meter weiter gerade eine Bushaltestelle an der ich spontan halte. Ich möchte die Tiere aus der Nähe fotografieren. Tatsächlich lassen mich die Tiere relativ nahe an sich heran. Ich mache meine Fotos, dann werden sie aber doch nervös und verschwinden im Dickicht. Glücklich darüber diese Fotos im Kasten zu haben fahre ich weiter. Irgendwann muss ich die E4 verlassen und biege auf die 8693 die ich nach einigen weiteren Kilometer wieder verlasse. Es geht wieder weiter auf eine der vielen unbefestigten Straßen in Richtung Juuma. Ich suche mir einen Platz, an dem ich auch heute Nacht bleiben möchte. Dann mache ich mich auf den Weg die kleine Bärenrunde zu laufen. Die Bärenrunde ist angeblich in Finnland einer besten Wanderwege für den man eigentlich mehrere Tage benötigt. 

Ich laufe heute nur die kleine Runde, die ca. 14 km lang ist. Und sie ist wirklich toll. Die Wege sind in einem super Zustand. Da wo es nass wird helfen Holzwege trockenen Fußes weiterzukommen. Steile Kanten werden über Treppen bewältigt, aber es ist trotzdem anstrengend. Es geht hoch und runter. Die Wärme der Sonne sorgt dafür, dass der Wald intensiv nach Tannen riecht. Tief einatmen! Fast von jedem Ort habe ich einen tollen Blick auf den rauschenden Kitkajoki, den ich mehrfach auf Hängebrücken überquere. Ab und an komme ich an Hütten vorbei an denen sich auch immer eine Feuerstelle befindet.

Die Wanderer, zumeist Finnen, verbringen ihre Pausen dort. Das Motto hier ist: „Bring your own Wurst„! Der Duft der gegrillten Würstchen steigt mir tief in die Nase. Ja, so eine könnte ich jetzt auch gut vertragen, denke ich irgendwann zum wiederholten Male. Das Feuer hilft auch gegen die Mücken, die hier allgegenwärtig sind. Stehen bleiben ist keine Option, immer schön bewegen und ab und an mal eine klatschen. Das hilft und macht es erträglich. Nach drei Stunden bin ich wieder zurück, ich gehe duschen und mache mir eine Dosenkartoffelsuppe auf. Noch ein bisschen Pfeffer, Salz und einen kleinen Schuss Senf dazu. Lecker! Schön dass ich hier bin.