Es geht wieder nach Finnland

Wir haben die Reise schon länger geplant und nach Monaten ist es endlich soweit. Wir wollen ins Baltikum, aber bevor wir dort hinreisen, wollen wir noch einen Abstecher nach Finnland machen. Deshalb ist unsere erste Station das Skandinavienterminal in Travemünde. Von hier wollen wir, das sind Linda, Lennard und ich, die Fähre nach Helsinki nehmen. Die fährt allerdings erst am Donnerstagmorgen um 2:00 Uhr, deshalb arbeiten wir Mittwoch noch den halben Tag und packen die restlichen Sachen am Nachmittag in unser Wohnmobil. In der Heckgarage stehen unsere Fahrräder und ein SUP, nur zu Sicherheit. Dann geht es endlich los.

Wir fahren von Celle über Hamburg nach Travemünde und kommen überpünktlich am Terminal an. Wir müssen wirklich lange warten bis wir an der Reihe sind. Müdigkeit macht sich langsam bei allen bemerkbar. Um kurz vor 1:00 Uhr dürfen wir dann endlich auf das Fährschiff, die Finnstar, und es ist dort immer noch erstaunlich viel Platz. Wir schnappen unsere Taschen und beziehen unsere Kabine, denn die Überfahrt nach Helsinki wird ca. 30 Stunden dauern.

Obwohl wir alle jetzt wirklich ziemlich bettreif sind, halten wir durch, um nicht die Ausfahrt auf der Trave zu verpassen und ich würde sagen, es hat sich gelohnt.

Als ich aufwache, passiert das Schiff gerade Bornholm und während die anderen beiden noch fest schlafen, genieße ich den ersten Café bei herrlichem Wetter. Der Blick ist fantastisch und es herrscht fast vollkommende Stille. Ein schönes in den Tag starten. Nachdem Linda und Lennard ebenfalls wach sind, gehen wir zum Brunch, der für uns überraschend reichhaltig und wirklich lecker ist. Den Rest des Tages verbringen wir auf dem Deck und genießen den Seetag um zu entspannen. Der Tag vergeht schnell und endet mit einem wunderschönen Sonnenuntergang. 

Am nächsten Morgen geht es früher los als gewohnt. Wir sind der Sonne eine Stunde entgegen gefahren. Nach dem Frühstück geht’s für uns aufs „Sonnendeck‘, das eigentlich ein riesiges Helipad ist. Nachdem die Finnstar Tallin nördlich passiert hat, entdecken wir nun schon die ersten Häuser von Helsinki am Horizont und fahren die letzten Meilen  durch die Schären in den Hafen. „Das ist richtig schön, schau da steht ein kleines Haus auf der Insel“, sagt Lennard ganz erstaunt und ich kann dem nur zustimmen. Ja, das ist wirklich schön. Ich muss ganz unweigerlich an meine Fährüberfahrt nach Norwegen im vergangenen Jahr denken.

Im Hafen angekommen geht es dann alles ziemlich schnell. Wir verlassen die Fähre und  suchen uns im Zentrum von Helsinki einen Parkplatz, um von dort unsere Tour durch die Stadt zu starten. Ausgangspunkt für uns ist der weiße Dom von Helsinki. Das wohl bekannteste Gebäude der Stadt. Auf dem Weg dahin überrascht uns der erste heftige Regenschauer und wir sind schon jetzt ziemlich naß.  Wir beschließen aber unsere Stadtbesichtigung fortzusetzen und stoßen schon bald auf unserem Weg auf eine kleine Bäckerei die als Gebäck lediglich Zimtschnecken und Schokobrötchen anbietet. Die Auslage sieht so lecker aus, dass wir da nicht einfach vorbei gehen können. Wir nehmen jeweils ein Stück und dazu noch einen Cappuccino. Wir freuen uns so sehr darüber, so dass unsere Stimmung nach dem Regen gleich schon viel besser ist. 

Nachdem wir den Dom gefunden haben, schlendern wir durch den Hafen und über den Markt. Auf dem Weg zur Uspenski-Kathedrale nähert sich der nächste Schauer. Aber diesmal sind wir vorbereitet und suchen uns rechtzeitig einen Unterschlupf. Als der dann endlich vorüber war, gehen wir in die Kathedrale. Von hier aus machen wir uns quer durch die Stadt auf den Rückweg zum Wohnmobil. Wir wollen heute noch Helsinki verlassen und uns Richtung Turku bewegen, wo mir morgen eine Freundin von Linda besuchen möchten.

Nach 50 Kilometern finden wir dann einen Ort für die Nacht und ich würde sagen wir haben es ganz gut getroffen. Wir stehen in der Nähe von Tytyri an einem See. Die Badehose haben Lennard und ich schneller an als man gucken kann und schon sind wir im Wasser. Ja und dann ist der Tag auch schon wieder vorbei, alle liegen schon im Bett und ich auch gleich…

Quellen:
1) MarineTraffic.com