Für die 375 Kilometer von Luxemburg über Belgien bis hierher habe etwas mehr als 6 Stunden benötigt. Ich wollte unbedingt Landstraße fahren aber das kostet eben Zeit. Jetzt bin ich angekommen in Mesnières-en-Bray in der Normandie, finde eine Platz auf einem Stellplatz mitten im Ort, der kostenlos zu von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird. Ich bin nicht der erste hier und bin froh überhaupt noch einen Platz zu bekommen.
Dann falle ich erst einmal erschöpft in die in den Campingstuhl und schlürfe erst einmal einen Kaffee. Ich müsste noch ein paar Einkäufe erledigen, also schwinge ich mich aufs Rad und fahre vorbei am Château nach Neuchâtelen-en-Bray. Ich trete ordentlich in die Pedalen und bemerke bald einen anderen Radfahrer in meinem Windschatten. Und tatsächlich fährt er die ganze Zeit so neben mir her. An einer Straße muss ich dann langsamer werden und der andere Radfahrer gibt sich nun zu erkennen. Wir kommen ins Gespräch, mehr schlecht als recht, ich spreche kein Französisch und er kaum Englisch. Ich erzähle ihm wo ich stehe und was meine Pläne für die nächsten Wochen sind, ich glaube er hat gleich einige Empfehlungen für mich und ich versuche mir das mal zu merken. Es ist trotz aller Widrigkeiten ein wirklich nettes Gespräch und ich finde es richtig schade als wir am Supermarkt vorbeikommen. Wir verabschieden uns und jeder zieht seines Weges.
Der Supermarkt ist riesig und trotzdem habe ich relativ schnell die wichtigsten Sachen zusammengesammelt. Dann stehe ich vor einem riesigen Regal, voll mit unterschiedlichsten Sorten Cider. Da kommt bei mir richtig Freude auf. Ja, das ist etwas worauf ich mich schon sehr gefreut habe.
Entgegen aller Vorhersagen regnet es am nächsten Tag nicht. Das ist super. Meinen super Stellplatz möchte ich noch nicht aufgeben also nehme ich heute das Rad und fahre 30 Kilometer nach Dieppe, das liegt direkt am Ärmelkanal. Auf dem Hinweg geht es meist leicht bergab, also bin ich relativ flott dort. Am Hafen riecht es nach Fisch und ich sehe wie die letzten Fischer bereits ihre Stände abbauen. Ich stelle das Fahrrad ab und gehe erst einmal zum Strand und sehe dort die bekannten Kreidefelsen. Das ist schon schön mit dem türkisfarbenen Wasser. Baden ist hier allerdings generell verboten weil die Strömungen durch die Tide hier wahrscheinlich zu stark sind. Ich schlendere noch einige Zeit durch die Stadt, kaufe mir die schlechtesten Pommes die ich je gegessen habe und schwinge mich wieder aufs Rad. Jetzt gehts für mich bergauf, aber seicht. Als ich dann am Wohnmobil vollkommen verschwitzt ankomme habe ich keine Wahl, es gibt für mich ehrlicherweise nicht mal eine Alternative, das Bier im Kühlschrank muss jetzt von mir getrunken werden. Lecka!