Vom Hardangerfjord zum Sognefjord

Letzte Nacht hat sich mein Schlaf ja mal vollkommen verselbstständigt, so dass ich gegen jede Gewohnheit erst gegen halb neun wach geworden bin, was normalerweise spätestens um 6 Uhr der Fall ist. Hat mich der Preikestolen so geschafft oder setzt da vielleicht so etwas wie Entspannung ein?
Da ja heute Sonntag ist und dazu auch noch Pfingsten, wollte ich das heute alles mal in Ruhe angehen lassen. Große Aktivitäten standen heute nicht auf dem Plan. Lediglich zum Sognefjord wollte ich heute.

Bevor ich aber starte gibt’s noch einen Kaffee und dann tue ich das was sich so langsam zur Routine entwickelt. Ich schaue nach war ich wohl heute Abend stehen kann. Park4night ist das immer meine erste Adresse und hier finde ich eigentlich immer einen Platz.

Stellplatz am Seitenarm des Hardangerfjords
Stellplatz am Seitenarm des Hardangerfjords

Ich finde also meinen Platz für den heutigen Abend in der Nähe von Sogndal, tippe die Adresse in mein Navi ein und was macht das? Es dreht völlig durch, plant riesige Umwege so dass ich für eine Strecke von ca. 120 km 5 Stunden unterwegs sein soll. Auch mit hinzugefügten Zwischenstops wird es nicht besser, eher schlimmer noch. Ich fahre erst einmal los und ignoriere die nun langsam nervenden Ansagen. Langsam begreife ich worum es dem Navi geht, es möchte für mich Maut. Ich bedanke mich bei dem Navi und schalte es ab. Heute nicht!

Die erste Etappe ist dann aber auch schnell erreicht, ich nehme die Fähre von Utne nach Kvanndal. Ich muss etwas warten. Ich komme ins Gespräch mit anderen Reisenden, zumeist Deutsche. Nach einer halben Stunde ist die Fähre wieder zurück und wir können nun, nach dem der Fährangestellte die Kennzeichen gescannt hat, befahren. Hier macht sich schon das Registrieren bei AutoPASS for ferje direkt bezahlt. Es gibt satte 50 Prozent Preisnachlass auf die Fahrt. So zahle ich statt 178 NOK nur 89 NOK die von meinem vorher eingezahlten Guthaben abgezogen werden. Wie das alles so funktioniert ist sehr gut im Nordlandblog beschrieben.

Nachdem ich nun einen Mautabschnitt hinter mir gelassen habe, geben das Navi und ich uns eine zweite Chance und es funktioniert. Auf dem Weg zum Hardangerfjord mache ich noch einen Halt bei einem Wasserfall, dem Skjervsfossen. Nicht nur Wasserfall war sehenswert, sondern auch die öffentliche Notdurftanstalt 🤪. Hier war man kreativ!

Nach diesem Halt fahre ich weiter auf der E16 und biege dann in Vinje wieder auf die RV13 in Richtung Myrkdalen ab. Jetzt fahre ich durch das Skigebiet und über einen Pass der mich zum Staunen bringt. „Wow“, „Ohh“, „wie gei.. ist das denn“ denke oder sage ich zu mir selbst. Ich fahre 1.000 m hoch über Serpentinen, die für mich als Nordlicht schließlich nichts alltägliches ist, genauso wie der viele Schnee. Das Tauwetter hat hier eingesetzt, Wasserfälle überall. Nur einige Norweger lassen sich auch davon nicht vom Skifahren abhalten. Auf der Hälfte des Passes mache ich eine Pause, mache mir einen Kaffe uns setze mich in die Sonne. Wie schön!

Dann wollte ich aber weiter, eine Fährfahrt steht mir heute noch bevor, denke ich noch. Kurz vor Vangsnes entscheide ich mich um und halte heute spontan auf einen Campingplatz direkt am Fjord. Bingo! Die Fähre nehme ich morgen.

Sognefjord