Kvalvika Beach

Ich mag meine neuen Wanderschuhe 🥾, sie halten was sie versprechen, denn das war heute wirklich nötig. Dazu später ..
Seit gestern regnet es unaufhörlich. Es liegt ein fettes Tiefdruckgebiet über den Inseln. Die Wolken hängen tief und von dem Charme dieser Inseln ist wenig zu sehen. Ich beschließe einen Tag Pause zu machen. So auch eine Finnin mit ihren beiden Kindern. Sie hat gesehen, dass ich eine Wifi habe und bittet mich es mitbenutzen zu kommen. Die Kinder möchten etwas TV schauen. Keine Problem, ich gebe ihr meine Passwort und sie ist happy und bedankt sich mit einer Dose Oliven. Heute Vormittag mache ich etwas Papierkram, plane die nächsten Stationen. Gegen Mittag hört es dann tatsächlich irgendwann auf zu regnen und es kommt so etwas wie Bewegung um mich herum auf. Ich schließe mich dem an. Ziel für heute der Strand Kvalvika. Dieser ist nicht mit dem Auto zu erreichen, er muss erlaufen werden. Und wie ich es in den letzten zwei Wochen in Norwegen gelernt habe, bedeutet das, man muss über einen Berg. Für mich das klare Signal, ich brauche Wanderschuhe und den Rest. Es geht los, direkt am Stellplatz ist der Einstieg zum Wanderweg. Es ist alles ziemlich nass, oh Wunder, allerdings ist der Weg gut präpariert so dass ich schnell und sicheren Fußes Höhe gewinne. Es läuft sich wie von selbst und schnell erreiche ich die Kuppe und werde durch eine tolle Aussicht belohnt. Jetzt beginnt wieder der Abstieg. Es ist alles matschig und rutschig, und so muss ich mich ziemlich konzentrieren. Unten angekommen verschnaufe ich kurz, genieße das Panorama und freue mich darüber heute doch noch mal vor die Tür gekommen zu sein.

Für den Rückweg entscheide ich mich für eine alternative Route. Diese ist die einem Wanderführer beschrieben und wird dort ausgesprochen empfohlen. Dafür muss ich als erstes an einem steilen Abhang entlang laufen, ein mulmiges Gefühl habe ich irgendwie schon dabei. Aber alles klappt gut und ich erreiche ein zweite, ganz einsame Bucht, den Vestervika Beach, ich sehe nur Möwen, Austernfischer und andere Vögel.

Jetzt muss ich allerdings wieder rüber über den Berg. Aber dieser Weg ist alles andere als „gut präpariert“. Eigentlich sogar eine Vollkatastrophe. Mein anfänglicher Optimus, es wird schon besser werden, verfliegt mit jedem mühsam erarbeiteten Kilometer. Ich versinke mehrfach bis über die Knöchel im Schlamm, was nicht schlimm ist, denn das nächste knöcheltiefe Wasser kommt bestimmt. So sind die Schuhe immer schön sauber. Doch sie halten dicht. Darüber bin ich ziemlich happy und so trotze den widrigen Umständen. Irgendwann erreiche ich die Straße und bin ziemlich froh darüber. Schnurstracks laufe ich auf der Straße die letzten Kilometer zum Camper. Dort angekommen bin ich ziemlich geschafft und freue mich irgendwie trotzdem. Morgen geht‘s wieder weiter…