Kaunas

Nach einem ewigen Holter die Polter über die Straßen von Riga und einsetzendem Regen sind wir nun unterwegs nach Kaunas. Wir sind gemächlich Richtung Litauen unterwegs und passieren schon mal die Grenze nach Litauen. Hier wird es nach und nach ländlich, riesige Flächen, auf denen alle möglichen Sorten an Getreide angebaut werden, breiten sich über die Ebene aus. Es ist gerade Erntezeit, riesige Mähdrescher holen das Getreide vom Acker. Störche sind mittlerweile allgegenwärtig. Hinter jeder Kurve steht mindestens einer auf der Wiese oder auf dem Acker. Wir haben nach einiger Zeit aufgehört zu zählen und nach einem halben Tag ist die Zeit der aufgeregten Ausrufe „Oh ein Storch, nein schau,  sogar zwei!“ (wahlweise drei oder vier) vorbei.

In der Nähe von Šiaulial machen wir eine geplante Pause am dem Berg der Kreuze. Der Sage nach ist einem Vater am Bett seiner kranken Tochter eine Engelsgestalt erschienen. Diese Engelsgestalt bat ihn auf einem Hügel ein Kreuz aufzustellen. Der Vater kam dem nach uns als er wieder an das Bett seiner Tochter zurückkehrte war diese wieder gesund. Seitdem stellen Menschen mit Kreuze an diesem Ort auf, in der Hoffnung dass auch ihre Wünsche für andere Menschen in Erfüllung gehen. 

Wir wollen uns das ansehen und sind schon ein wenig von der schier unzählbare Anzahl an Kreuzen überwältigt. Wir haben Glück mit dem Wetter, denn mittlerweile ist es richtig warm und sonnig geworden. Also nutzen wir die Zeit um das Gelände ausgiebig zu erkunden. 

Übrigens sehen tatsächlich vergleichsweise wenige Wohnmobile die hier unterwegs sind, aber an diesen Orten treffen sie sich alle. Man tauscht sich aus und zieht wieder seines Weges. So wir auch und treten nun die letzte Etappe nach Kaunas an. Hier finden wir am Stadtrand auf dem Campingplatz Kaunas Lake Camping einen guten Platz für uns. Klarer Pluspunkt, der Platz liegt an einem See, an dem See eine Beach-Bar und das Wetter ist, wie gesagt, heute richtig gut. Linda wirft noch ein paar Klamotten in die vor Ort befindliche Waschmaschine. Tja und dann…, gehts ins Wasser. Für den Platz zahlen 20 Euro für die Nacht.

Kaunas

Mit unseren Fahrrädern fahren wir am kommenden Tag in die Innenstadt. Die landläufigen Kartendienste können uns keine Route mit dem Rad in die Innenstadt vorschlagen. Wir versuchen es trotzdem und finden trotzdem einen Weg. Eigentlich geht es immer nur geradeaus, parallel zu einer relativ stark befahrene Straße. Es ist nicht optimal, wir müssen in großen Teilen den Gehweg benutzen, aber letztlich ok. Nachdem wir dann die Brücke über den Neris, der unweit davon in die Memel mündet, überquert haben, sind wir schon fast bei der Burg von Kaunas. An der Burg angekommen entdecken wir ein großes Gemälde über einem Parkplatz, das wir auch schon in anderen Broschüren gesehen haben. Wir marschieren dann zur Burg, die ein kleines Museum hat. Wir bezahlen einen kleinen Obolus, gehen in das Verlies und besuchen die Ausstellung.

Dann setzt bei uns allen schon wieder der Hunger ein, die Wahl des passenden Restaurants fällt uns nicht leicht, aber letztlich landen wir bei der georgischen Küche. Die Speisekarte liest sich schon schwer und das Bestellen wird ebenfalls eine kleine Herausforderung. Was wir anschließend wirklich bekommen werden ist uns nicht wirklich klar. Aber hey, was soll’s. Umso größer ist die Überraschung! Lennard und ich bekommen dann so etwas wie eine Burger Pizza, schon irgendwie lecker, aber obwohl Linda fleißig mithilft, ist sie uns beiden am Ende viel zu viel. 

Auch in Kaunas schlendern wir durch den ein oder anderen Laden um anschließend zu unseren Fahrrädern zurückzukehren. Von der Burg geht’s weiter mit dem Fahrrad zr Standseilbahn Zaliakalnis. An der oberen Station befindet sich die weiße Christi Auferstehungskirche. Die ist dann die letzte Station auf unser Sightseeingtour Tour durch Kaunas. Wir werfen einen Blick in die Kirche und fahren mit dem Fahrstuhl auf die Plattform die gleichzeitig das Dach der Kirche ist. Die riesige Terrasse bietet einen tollen Überblick über die Stadt. 

Für heute reicht es uns. Auf dem Rückweg zum Stellplatz machen wir noch einen kurzen Umweg über eine riesiges Einkaufszentrum im Zentrum der Stadt und dann gehts aber wirklich zurück. Morgen gehts dann weiter, die Zeit drängt langsam.