Einmal Skagen und zurück 🇩🇰

Im Dezember war ich es überdrüssig, dieses C Thema, das einfach kein Ende nehmen wollte. Ich hatte noch einige Tage Urlaub, also beschloss ich diese zu nehmen. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage war für Nord-Jütland sehr gut. Dorthin ging die Reise und Skagen war das Ziel. Gleich am Freitag, nach Feierabend ging’s dann los und in Flensburg machte ich den ersten Stopp auf dem CITTI Parkplatz, ganz okay für eine Nacht.

Aarhus

Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg nach Aarhus. Vorher machte ich noch die letzten Einkäufe im hiesigen Einkaufszentrum, ein bisschen Glühwein sollte mit an Bord sein. Zweieinhalb Stunden später „ankerte“ ich auf dem Stellplatz im Yachthafen. Der CheckIn war problemlos, an der Schranke, an einem Terminal, musste ich meine persönlichen Daten eingeben, und das Kennzeichen wurde automatisch erkannt, was dann noch für das Auschecken wichtig war, denn da wurde nach dem Bezahlen in einer App das Kennzeichen automatisch erkannt und die Schranke öffnete sich bei der Ausfahrt automatisch. Cool! Da ich vorerst der einzige auf dem Platz war, hatte ich freie Platzwahl. Ringsherum waren lauter Segelboote zur Überwinterung auf ihre Böcke gestellt, aber das störte mich nicht, denn ich hatte vorne raus freie Sicht auf die Aarhusbucht.
Anschließend machte ich mich auf den Weg in die Innenstadt, in der Hoffnung dort einen Weihnachtsmarkt zu finden. Aber ich nehme das schon einmal vorweg, das war nahezu auf der gesamten Reise Fehlanzeige. Auch hier waren die Weihnachtsmärkte geschlossen oder gar nicht erst aufgebaut worden. Nur vereinzelt waren dann doch kleine Büdchen zu finden, weihnachtlich aufgemacht waren sie aber alle.

Etwas verfroren kehrte ich dann in meinen Camper Van zurück und einen Glühwein weiter ging’s in die Koje.

Aalborg

Am darauf folgenden Tag wollte ich direkt nach Skagen, entschied mich jedoch für einen Zwischenstopp in Aalborg, welche die viertgrößte Stadt Dänemarks ist, Zeit hatte ich ja. Ich fand wieder einen Platz in der Nähe des Yachthafens. Von hier waren es dann gut 30 Minuten entlang des Limfjords in das Zentrum der Stadt. Auch hier bestimmte die Vorweihnachtszeit das Stadtbild. Aalborg ist sehr sehenswert und steht bei mir auf der Liste zum Wiederkommen.

Skagen

Am gleichen Abend legte ich dann noch die letzte Etappe zurück, nach Skagen. Als ich dort ankam war es schon finster. Im Vorfeld hatte ich bei park4night bereits einen Stellplatz für die Nacht gefunden den ich nun zielsicher ansteuerte, der Leuchtturm Skagen West (Skagen Vest Fyr) war ganz in der Nähe und so war es ein wenig wie in einen Hafen einlaufen. Richtig mystisch war das und dann noch stockfinster. Ich war dort vollkommen alleine, was ich etwas unheimlich fand, aber genau so wollte ich das.

Am kommenden Morgen weckte mich der Wind der mich in meinem Auto durchschüttelte. Ich schob das Rollo ein Stück nach unten und riskierte einen Blick nach draußen und was für eine Überraschung! Strahlend blauer Himmel und fast direkt am Meer. Wie toll ist das denn! Das ist das was ich so liebe an dieser Art zu reisen. Ich konnte es kaum erwarten rauszukommen, stopfte noch schnell eine Scheibe Brot in mich hinein und rettete mich vor dem drohen Erstickungstod mit einem riesigen Schluck Kaffee. Immer gut kauen, dachte ich da nur. Dann hatte ich alles zusammengepackt, und raus. Oh je! Ich wusste ja das wir eigentlich Winter haben, aber diese eisigen Temperaturen! So kalt war es eigentlich nicht, aber der Wind machte es fast unerträglich. Egal! Das sollte mich nicht abhalten.

Also ran ans Meer und rauf auf den riesigen Strand der menschenleer war. Nicht eine Seele! Sollten jegliche Art von Seevögeln jedoch über so etwas wie eine Seele verfügen, dann war der Strand wiederum voll davon. Mein Ziel war nun Grenen, dort wo die Nordsee und die Ostsee aufeinander treffen. Es war super! Dort wo die beiden Meere aufeinander treffen bildete sich eine breiter Schaumkamm über dem vor allem Möwen nach einer reichen Mahlzeit Ausschau hielten. Die Robben am Strand ließen es da eher gemächlicher angehen und hielten ihre dicken Bäuche in die Sonne. Zurück durch die Bunkeranlagen schlug ich den Bogen über den Ort Skagen, ein Ort mit überwiegend ockerfarbenen Häusern mit roten Ziegeldächern. Los war da der gar nichts, fast wie ausgestorben. Ich vermute im Sommer sieht das hier ganz anders aus. Etwas durchgefroren, aber hoch zufrieden mit dem Tag kam ich dann nach einigen Stunden wieder am Camper. Ein Kaffee machte dann die ganze Sache rund und hatte noch genug Zeit um die nächste Etappe zu planen.

Fjord und Oddesund

Am gleichen Abend beschloss ich Ann doch noch Richtung Esbjerg weiterzufahren. Das war natürlich an heute überhaupt nicht mehr zu schaffen. Deshalb plante ich einen Stop am Fjord. Genau genommen in der Nähe von Staun (Stavn). Nachdem ich in dem Ort angekommen bin, die Straßen immer enger und unbefestigt wurden, stand ich plötzlich direkt am Wasser. Dort waren sogar drei Plätze für Wohnmobile ausgezeichnet, also war übernachten hier auch kein Problem. Direkt nach der Ankunft wurde es dunkel und wir hatten eine sternenklare Nacht und der Mond schien in ganzer Pracht auch die Frontscheibe. Muy fantastico entfuhr es mir prompt und bekam das Grinsen für eine Weil nicht mehr aus meinem Gesicht.

Der nächste Morgen war dann genau das Gegenteil. Neblig, kalt, nass und so richtig was unternehmen ging hier heute auch nicht. Also vollzog ich aus dem Stand eine wende in drei Zügen und machte mich von dannen, machte einen trostlosen Zwischenstopp in Nykøbing Mors und landete dann am Oddesund, ganz in der Nähe der Brücke. Es war schon wieder sehr windig, also so richtig und das ganze Camper wackelte. Blöd, so kann ich nicht schlafen dachte ich und entschied in mit einem entschlossen Manöver den Wagen in den Wind zu drehen. Das Ergebnis war Mega, plötzlich war alles viel ruhiger und der Schlaf konnte kommen und das tat er dann auch.

Der nächste Morgen begann wieder mit strahlendem Sonnenschein, der Wind hatte sich etwas beruhigt. Das Ufer am Oddesund ist sehr steinig, deshalb kam ich auf die Idee meine Titscher Skills mal wieder aufzufrischen. Also tatsächlich habe ich einen Stein 6 mal springen zu lassen! Naja das war allerdings nicht der Grund warum ich hier war. Das war die Bunkeranlage, die ich mich ansehen wollte. Das tat ich auch und es waren eben nicht nur Bunker, sondern eben auch ein Kunstprojekt. Wenn es dich interessiert, dann schau doch mal unter regelbau411.dk . Am Nachmittag startet ich dann auf meine letzte Etappe.